Freitag, 4. Dezember 2015

Wie viele bin ich?

Rollen "spielen" wir viele. Im Job, in der Familie, im Freundeskreis. Wie das Drei-Welten-Modell dabei unterstützen kann, sich dieser Rollen bewusst zu werden. Und wie man dadurch mehr Spielraum entdeckt. 



Dass man im Leben mehr als nur eine Rolle spielt, ist klar. Dass diese Rollen bisweilen in Konflikt oder Konkurrenz zueinander geraten, füllt viele Meter Ratgeberliteratur. Es gilt, so lesen und hören wir, sich selbst zu optimieren, um noch mehr reibungslos leisten zu können. Das Schlagwort dazu lautet: Work-Life-Balance. Und geht von einem Dualismus, einem Gegensatzpaar aus: Hier die Arbeit, dort das Leben. Dagegen sträubt sich etwas in mir. Und so verfolge ich ganz gespannt Markus Schwemmles Ausführungen zu Bernd Schmids Drei-Welten-Persönlichkeitsmodell.



Das bin doch alles ich

In Abgrenzung zur Weltenspaltung in Privat-Welt und Berufswelt führt Bernd Schmid das Drei-Welten-Modell ein. Zu der Privatwelt gruppiert er die Organisations- und Professionswelt, in der alles angesiedelt ist, das dabei unterstützt, zu dem zu werden, was man werden will (z.B. Aus- und Weiterbildung). Und in jede dieser drei Welten fülle man bestimmte Rollen aus. Und egal in welcher Rolle man auch immer stecke, im Hintergrund sei man immer sich selbst. Die "Persona" töne durch die verschiedenen Rollen und mache einen (auch in der Ausgestaltung einer Rolle) unverwechselbar.  


Rollen helfen bei Alltagsgestaltung

Denn Rollen seien nichts per se Aufgezwungenes, sie helfen vielmehr den Alltag zu gestalten. Sie sind geprägt von der Kultur, in der sie gelebt werden, und gehen mit bestimmten Gefühlen, Erwartungen, Erfahrungen, Beziehungen einher. Sie machen handlungsfähig. Und sie aktivieren Ressourcen und Potentiale bzw. sie können diese aktivieren. Wenn man sich ihrer bewusst wird. Denn genau dann "fesseln" sie nicht an ein "Das habe ich / haben wir immer schon so gemacht", sondern setzen Energie und Können frei. Und ermöglichen (auch in herausfordernden Change-Prozessen) fundierten Freiraum. Zumindest gedanklichen Freiraum. Und wenn man darüber nachdenkt, wie Rollen passend gestaltet und designed werden können, damit Change möglich wird, dann ist der Weg zu förderlichem Wandel schon ein Stück weit gegangen. Gedanken prägen ja bekanntlich die Wirklichkeit (mehr dazu im lesenswerten Buch "Glaube an die Kraft der Gedanken" des Franziskaners Christoph Kreitmeir, der so ganz nebenbei mein Bruder ist).


(M)ein Drei-Welten-Modell

Und um sich erst einmal all der Rollen bewusst zu werden, die jeder von uns im Alltag einnimmt, durften wir als "Hausaufgabe" unseren Rollenkuchen zeichnen.




Die drei Fragestellungen lauteten:

  • Womit im Rollenkuchen bin ich zufrieden? Womit unzufrieden?
  • Welche Rolle fülle ich gut aus / Wo bin ich noch am Lernen? 
  • Wie soll der Rollenkuchen in einem Jahr oder zwei Jahren aussehen?













Und jetzt stelle ich einfach mal die Fragen: 
Wie sieht Dein aktueller Rollenkuchen aus? 
Wie soll er aussehen?

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